Cybersecurity & Datenschutz-Trends 2026: Digitale Souveränität als Pflichtaufgabe für Unternehmen

- Beim Thema Cybersecurity wächst der Druck durch Behörden und zunehmende Cyberangriffe. Insbesondere der Mittelstand muss jetzt handeln.
- Der „Digital-Omnibus“ soll zentrale Datensicherheitsregeln reformieren. Unternehmen brauchen eine flexible Compliance-Architektur, um Schritt zu halten.
- Manuelle, silohaft gedachte Datenschutz- und Compliance-Prozesse stoßen an ihre Grenzen. Wer Daten und Lieferketten wirksam schützen will, kommt an Automatisierung nicht vorbei.
- Wachsende geopolitische Spannungen machen digitale Souveränität für Unternehmen unverzichtbar. Unternehmen sollten europäische Alternativen prüfen.
- KI bleibt Wachstums- und Risikofaktor. KI ist Pflichtprogramm für jedes Unternehmen, wie Digitalisierung vor 10 Jahren. Wichtig dabei ist es, passende Sicherheitsstandards mitzuentwickeln
- Item A
- Item B
- Item C
Technologische, politische und wirtschaftliche Entwicklungen machen die Compliance-Landschaft so komplex und vernetzt wie nie zuvor. Gleichzeitig nehmen Cybersecurity- und Datenschutzrisiken rasant zu. Deshalb haben Themen wie Informationssicherheit, Datenschutz und Datensicherheit haben laut PwC für die Mehrheit der Führungskräfte und Compliance-Verantwortlichen weltweit oberste Priorität. Das wird auch 2026 so bleiben.
Unsere Datenschutz- und Infosec-Experten geben einen Ausblick auf die wichtigsten Entwicklungen 2026 und zeigen, was im Bereich Datenschutz, KI und Regularien konkret auf Unternehmen zukommt.
„2026 erleben wir einen Paradigmenwechsel: Compliance wird vom Pflichtprogramm zur Unternehmensstrategie. NIS2, der EU-Digital-Omnibus und geopolitische Spannungen zwingen zum Umdenken. Wer jetzt die Weichen richtig stellt, verwandelt Regulierung in Wettbewerbsvorteile.", Alexander Ingelheim, Co-Founder & CEO von Proliance

Trend 1: Cybersecurity bleibt relevant und fordert Unternehmen heraus
Nachdem die deutsche Politik es jahrelang vorbereitet hat, ist das NIS2-Umsetzungsgesetz nun endgültig beschlossen und wird nach seiner Verkündung ohne Übergangsfrist wirksam. Nun sind die Unternehmen am Zug und werden sich 2026 konkret mit den Anforderungen der Cybersecurity-Richtlinie auseinandersetzen müssen.
Mit NIS2 steigen die Ansprüche an Informationssicherheit und Datenschutz: Für betroffene Organisationen gelten zum Beispiel verschärfte IT-Sicherheitsvorschriften und strenge Meldepflichten bei Cybervorfällen. Allerdings unterschätzen vor allem KMU die Gefahr aus dem Cyberraum noch immer – und fast die Hälfte der Unternehmen in Deutschland weiß noch gar nicht, ob NIS2 für sie überhaupt relevant ist.
Tipp: Mehr Insights aus dem Mittelstand liefert unser Informationssicherheits- und Cybersecurity-Report.

Betroffene Unternehmen in Deutschland müssen ein Risikomanagement etablieren und ihre Cyberresilienz und das Business Continuity Management stärken.
Trend 2: Digitalreform in Brüssel zwingt Unternehmen zu flexibler Daten- und KI-Compliance
Kurz vor dem Jahreswechsel hat sich die EU-Kommission mit dem „Digital-Omnibus“ eine Riesenreform auf die To-do-Liste gesetzt, die Unternehmen in den nächsten Jahren beschäftigen wird.
Dahinter steckt ein Reformpaket, mit dem die EU zentrale Verordnungen rund um Datenschutz, Datennutzung, Cybersecurity und KI gemeinsam überarbeiten, vereinfachen und besser aufeinander abstimmen will. Geplant ist unter anderem, KI-Regeln innovationsfreundlicher zu gestalten, und Cookie-Regeln zu modernisieren.
Während Datenschützer wie Max Schrems darin einen Angriff auf die Rechte der Europäer und einen „historischen Rückschritt für die digitalen Grundrechte“ befürchten, könnte die Reform vor allem für KMU eine Entlastung bedeuten. Allerdings müssen sie dafür ihre Datenschutz- und Compliance-Maßnahmen so aufstellen, dass diese sich flexibel an Neuerungen anpassen lassen.
Trend 3: Automatisierung und Vernetzung werden zur Grundvoraussetzung für Compliance
Wer Datenschutz und Compliance noch überwiegend manuell organisiert, wird die anstehenden Veränderungen kaum effizient bewältigen können. Laut der PwC-Befragung kann ein „Connected Compliance“-Ansatz mit besserer Vernetzung und Koordination dabei
- Entscheidungen erleichtern,
- mehr Transparenz schaffen und
- die Compliance-Kultur stärken.
Unternehmen sollten die aktuellen Umbrüche bei Datenschutz- und Cybersecurity-Vorgaben nutzen, um relevante Prozesse zu vernetzen, eine konsolidierte Datengrundlage im Hintergrund aufzubauen und so viele Compliance-Aufgaben wie möglich zu automatisieren. Nur so lassen sich neue KI‑Pflichten, NIS2-Anforderungen und modernisierte Cookie‑Regeln mit vertretbarem Kosten- und Ressourcenaufwand nachziehen.
Tipp: Damit jederzeit klar ist, welche Daten wo, wofür und mit welchen Dienstleistern verarbeitet werden, ist ein sauber gepflegtes Verarbeitungsverzeichnis in Verbindung mit einem “Asset-Register” unverzichtbar.
Neben Effizienz ist der Schutz der Supply Chain, etwa in der Industrie, ein weiteres Argument dafür, warum vernetzte Compliance künftig relevanter wird: 2025 hat gezeigt, dass Lieferanten, Cloud-Provider und Drittparteien immer häufiger zur Zielscheibe von Hackern werden und Sicherheits- und Compliance-Lücken vor allem bei nachgelagerten Partnern zu teuren Produktionsstörungen und Lieferverzögerungen führen können.
Trend 4: Digitale Souveränität wird zum Wettbewerbsfaktor für deutsche Unternehmen
Mit Blick auf 2026 verschärfen auch geopolitische Spannungen den Handlungsdruck auf Unternehmen. US‑Präsident Donald Trump spricht offen davon, Software als „kritische Infrastruktur“ zu behandeln und den Export in Richtung China oder anderer Rivalen stärker zu begrenzen. Und parallel dazu stößt der französische Abgeordnete Philippe Latombe eine erneute Debatte um transatlantische Datentransfers an.
Für europäische Organisationen bedeutet das: Digitale Souveränität und Unabhängigkeit von US-Anbietern werden zum Must-have. Strategisch souveräne Unternehmen setzen auf Plattformen und Informationssicherheitslösungen sowie Datenschutzsoftware, die in Europa zu Hause sind, und bauen modulare, interoperable IT‑Landschaften, die im Zweifel ohne US‑Infrastruktur funktionieren. Alexander Ingelheim sagt dazu, dass
„Digitale Souveränität 2026 zur praktischen Geschäftsentscheidung wird. Unternehmen, sollten bei jeder Softwareeinführung europäische Alternativen in Betracht ziehen, und die wichtigsten Bausteine ihres Tech-Stacks auf europäische Alternativen umstellen. Somit sichert man sich strategische Handlungsfreiheit."
Die Experten von Gartner sprechen dabei von „Geopatriation“ und meinen damit die Verlagerung von Unternehmensdaten und Anwendungen aus globalen Public Clouds in souveräne Clouds oder zu regionalen Anbietern. Sie schätzen, dass 75 % aller Nicht-US-Unternehmen bis 2030 eine Strategie für digitale Souveränität entwickelt haben werden
Trend 5: KI-Compliance wird zur Pflichtaufgabe für Unternehmen
Die KI-Verordnung sorgte 2025 für Aufsehen und verlangte Unternehmen einiges ab:

Der AI Act folgt einem risikobasierten Ansatz und tritt schrittweise in Kraft. Seit Februar 2025 sind zum Beispiel bestimmter KI-Praktiken untersagt. Unternehmen sollten ihre eingesetzten Systeme prüfen und eine zentrale Übersicht über den Einsatz von KI-Technologien im Unternehmen schaffen, etwa in Form eines Asset Hubs. Ab August 2026 treten weitere Pflichten für Hochrisiko-KI in Kraft, einschließlich Konformitätsbewertung, Risikomanagement und Registrierung. Auch Transparenzanforderungen für Deepfakes und Chatbots sowie Vorgaben für Basismodelle werden Unternehmen 2026 beschäftigen. Unabhängig davon sollten Unternehmen KI-Risiken systematisch steuern, sichere Konfigurationen wählen und ihre KI-Lebenszyklen dokumentieren.
Mit dem digitalen Omnibus der EU könnte nun vieles einfacher werden. So sollen die KI-Kompetenzpflichten gelockert werden. Trotzdem sollten Unternehmen beim Einsatz von KI Vorsicht walten lassen. Denn nicht nur sie werden sich 2026 weiter mit dem Thema beschäftigen, sondern auch Angreifer.
Um Gefahren von Schatten-KI oder Schadcode zu reduzieren, bleiben Schulungen für Awareness über die Vor- und Nachteile der Technologie auch künftig relevant. Unternehmen sollten eng mit KI-Experten zusammenarbeiten, um keine Entwicklung zu verpassen.
Wie erreichen Unternehmen 2026 rechtssichere Informationssicherheit und Compliance - effizient und risikofrei
Trotz aller Veränderungen, die 2026 bereithält, sollten Unternehmen nicht verzweifeln, sondern proaktiv vorgehen. Wer seine Daten kennt, Risiken strukturiert bewertet und seine technischen und organisatorischen Maßnahmen regelmäßig nachschärft, erfüllt bereits einen Großteil der Erwartungen von Aufsichtsbehörden und Gesetzgebern.
Wir unterstützen Sie gern dabei – 2026 und darüber hinaus.
„2026 zeigt, wer Compliance als strategischen Vorteil verstanden hat. Unternehmen, die jetzt in vernetzte, automatisierte Systeme investieren, nutzen regulatorische Umbrüche als Wettbewerbsvorsprung. Wer weiter auf manuelle Prozesse setzt, stößt an seine Grenzen.", Alexander Ingelheim, Co-Founder & CEO von Proliance
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